Die Geschichte der Hel(l)bachs
Dank einiger fleißiger Familienforscher können wir erzählen, dass unsere Vorfahren aus Thüringen stammen. Sie waren von Adel, denn einer von ihnen wurde wegen Tapferkeit vor dem Feind von Lothar III. von Supplingburg (1075 bis 1137, Deutscher König 1125-1137, Römischer Kaiser seit 4.5.1133 ) geadelt ( http://www.genealogie-mittelalter.de/ SUPPLINBURGER-HTML/lothar_3_von_supplinburg_deutscher_koenig_+_1137.html ).
In Mühlberg ( http://www.muehlberg.info ), der ältesten Gemeinde Thüringens, existieren Unterlagen über eine Familienfehde zwischen einem Edlen von Hellbach (Burgvogt auf der Mühlburg und dem Grafen Gleichen (Besitzer der Burg Gleichen). Im Jahre 1375 wohnte auf der Mühlburg eine Witwe von Hellbach, die erzieherische Probleme mit ihrem heranwachsenden Sohn hatte. Daher bat sie ihre Nachbarin, die Gräfin von Gleichen, diesen, wenn er an der Burg vorüberreite, festzunehmen und dort einzusperren ( http://www.muehlberg.info/gleich/mburg/mburg.html ). Dieses geschah auch. In der Nacht aber kam es auf der Burg zu einer Feuersbrunst und der Eingesperrte erstickte, da man ihn in der Panik vergessen hatte.
Die Hellbachs waren darüber natürlich untröstlich. Sie verlangten vom Grafen von Gleichen eine Entschädigung – und zwar vom Gewicht her so viel Silber, wie der junge Hellbach gewogen hatte. Der Graf weigerte sich jedoch zu zahlen und es kam zu einer Fehde. Diese wurde erst beigelegt, als der Graf von Gleichen den Hellbachs jährlich ein Fohlen aus der Zucht des Klosters Reinhardsbrunn versprach.
Es existiert ein Gedicht des Grafen von Beust über diese Fehde. Auf der Veste Wachsenburg findet man ein großes Wandgemälde, das diese zum Thema hat.
Nachdem das Geschlecht der Hellbachs vom Grafen von Reyneck von der Burg vertrieben worden war, zog man sich auf das Rittergut bei Mühlberg zurück. Als ältester Lehnbesitzer gilt Hermann von Hellbach (1420 – 1500). Das Rittergut vererbte sich über Generationen, es lassen sich Lehnsbriefe als Beweisurkunden hierüber finden. Im Jahre 1734 wurde Mühlberg von einer großen Feuersbrunst heimgesucht. Dabei brannte der Hellbach-Freihof völlig nieder. Einer der Besitzer war Johann Christian Hellbach (1757 – 1828). Er war Fürstlicher Schwarzburg-Sondershausener Hofrat zu Arnstadt und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Erfurt. Vielleicht kannte er sogar den Geheimrat von Goethe?! Denn er war Schriftsteller und brachte im Jahre 1825 zum Beispiel ein zweibändiges Adelslexikon heraus. Vom 3. Dezember 1819 gibt es ein Adels-Diplom (eine Adelserneuerung) unterzeichnet von Günther Friedrich Carl Fürst zu Schwarzburg. Der 30jährige Krieg hatte nämlich zu einer Verarmung des Hellbach-Geschlechtes geführt, so dass der Adelstitel abgelegt worden war. Johann Christian von Hellbach hatte keine Erben. Ihm folgte ein Vetter als Gutsbesitzer. Auch dieser hinterließ „nur“ eine Tochter, die zwar mit ihrem Mann den Besitz übernahm, aber nach deren Tod ging das Anwesen an eine andere Familie. So endete im Jahre 1910 eine 600jährige Periode Hellbachsches Familienlebens in der Mühlberger Gegend.
Unsere direkten „neuzeitlichen“ Vorfahren stammen aus Osterspay am Rhein, wo man in Telefonbüchern so viele Helbachs findet wie andernorts Müllers, Schulzes und Schmidts. Auf welchen Wegen deren Vorfahren wiederum von Thüringen dorthin verschlagen wurden, kann uns vielleicht ein geneigter Gleichnamiger einmal auf unserer Gästeseite erzählen.
Einer von ihnen ist dann in die Hamburger Gegend ausgewandert und wurde Urgroßvater von unserem Familienoberhaupt. Wir leben nun seit 15 Jahren in der schönen Fränkischen Schweiz, wiederum gar nicht so weit von Mühlberg entfernt, wo vor über 600 Jahren unsere Geschichte zwar nicht den Anfang nahm, aber zumindest greif- und belegbar wurde.
(Diese Informationen stammen aus Unterlagen, die seit 1970 in
unserer Familie sind. Sie gehörten wahrscheinlich zu einem Brief von Dr.
med. Bernhard Helbach aus Boppard, der zu dieser Zeit intensiv
Familienforschung betrieb und sich erkundigte, ob wir ihm weiterhelfen könnten.)